Im Zuge des Politikunterrichts haben wir gemeinsam mit Frau Gummelt und Herrn Finke den Reichstag und das Regierungsviertel besucht, um zu sehen, wo Demokratie in Berlin stattfindet.
Zunächst sind wir unter dem Brandenburger Tor durchgelaufen und haben uns auf den direkten Weg zum Reichstagsgebäude gemacht. Bevor wir eintreten durften, wurden wir wie im Flughafen kontrolliert. Nachdem wir durch die Sicherheitskontrolle durch waren, sind wir mit einem Aufzug zur Reichstagskuppel nach oben gefahren. Uns wurden zwar Audio-Guides empfohlen, da aber Herr Finke in der Vergangenheit im Reichstag gearbeitet hat, haben wir uns lieber von ihm alles erklären lassen.
In der Reichstagskuppel sind wir zuerst die Kuppel ganz nach oben hochgelaufen, da Frau Gummelt unbedingt den Sonnenaufgang sehen und mit der Klasse ein Gruppenfoto machen wollte. Ganz oben in der Kuppel hatten wir eine tolle Aussicht in alle Richtungen. Man konnte unter anderem den Fernsehturm sowie das Park Inn am Alexanderplatzt sehen. Ebenso hat man das Brandenburger Tor sowie die gesamte Straße „Unter den Linden“ sehen können.
Nachdem wir die Aussicht genossen haben, sind wir wieder nach unten gelaufen und haben uns von unseren Lehrern den Plenarsaal mit der Sitzverteilung und dem Rednerpult zeigen lassen.
Könnt ihr euch etwas unter dem Begriff „Reichstagskinder“ vorstellen? Frau Gummelt erzählte uns, dass am Ende des Zweiten Weltkriegs, als es Bombenangriffe auf Berlin gab, im Keller des Reichstagsgebäudes eine Geburtenstation eingerichtet wurde. In den Geburtsurkunden dieser Kinder wurde „Geboren im Reichstagsgebäude“ eingetragen. Das war etwas, wovon wir vorher noch nie gehört haben.
Nachdem unsere „Führung“ zu Ende war, haben wir das Reichstagsgebäude verlassen und machten uns auf den Weg zum Bundeskanzleramt. Dort befinden sich unter anderem kulturelle Geschenke aus aller Welt die für die/den Bundeskanzler/in. Ebenso werden dort die Gäste des Bundeskanzlers bzw. der Bundeskanzlerin in Empfang genommen und es gibt sogar eine kleine Wohnung mit Terrasse für die amtierenden Kanzler.
Während wir durch das Regierungsviertel spazierten, haben wir einen kleinen Zwischenstopp beim „Denkmal der gefallenen Soldaten der Roten Armee“ gemacht und haben uns dort alles nochmal genauer angesehen. Schlussendlich sind wir bei dem „Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas“ angekommen und haben uns alle Bilder angesehen und die Geschichten einiger Menschen auf Infotafeln gelesen. Wir haben erste Einblicke in die Zeit des Nationalsozialismus erhalten, welche, wie Frau Gummelt uns erklärte, unser nächstes Geschichtsthema sein wird.
Der Bildungsteil unseres Ausfluges endete am Holocaust-Mahnmal, welches den knapp 6 Millionen ermordeten Juden in Europa gedenkt. Beim Denkmal wurden 2711 Quaderförmige Beton-Stelen gebaut, die mir ihren verschiedenen Höhen zum Nachdenken anregen sollen.
Der Tag war lang, aber aufschlussreich. Wir haben den Ausflug bei einem gemeinsamen Essen beendet und haben dabei noch ein wenig über unsere Eindrücke gesprochen. Trotz des Regenwetters schien allen der Ausflug gefallen zu haben und ich hoffe, Ihnen diese Erzählung davon ebenso.
Todor Popstoilov, 9.2